Zum Hauptinhalt springen

Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

Der Besuch der Gedenkstätten der ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau bietet den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs Q 4 die Möglichkeit, sich intensiv mit der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik auseinanderzusetzen. Diese betraf vor allem Juden, aber auch Sinti und Roma und weitere gesellschaftliche Gruppen, die gemäß der rassistisch orientierten Ideologie der Nationalsozialisten nicht zu der als einheitlich vorgestellten Volksgemeinschaft gehörten und denen folglich das Lebensrecht abgesprochen wurde. Neben einer genaueren Kenntnis der historischen Zusammenhänge geht es bei dem Besuch der Gedenkstätten von Auschwitz auch darum, einen authentischen Ort mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wahrzunehmen, der heute als Museum dient. Dabei werden Fragen berührt, die sich mit der fortschreitenden Distanz zu den Ereignissen, dem Tod der letzten Zeitzeugen und den daraus resultierenden Fragen nach der Bedeutung dieses Ortes für heutige Schülerinnen und Schüler beschäftigen.

Die Fahrt ist auf insgesamt fünf Tage angelegt. Der erste Tag dient der Anreise. Der eigentliche Gedenkstättenbesuch beginnt am Vormittag des zweiten Tages mit einer Führung durch das Museum, das im ehemaligen Stammlager Auschwitz untergebracht ist. Dieses Museum gibt einen Eindruck von dem Ausmaß wieder, das die nationalsozialistische Vernichtungspolitik hatte, und beeindruckt allein schon durch die Fülle dessen, was als Hinterlassenschaft der Opfer noch sichtbar ist.

Einen europäischen Perspektivenwechsel bietet der individuelle Besuch der Nationenausstellungen, der meist am Nachmittag des zweiten Tages geplant ist. Die meisten der von der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik betroffenen europäischen Länder sowie der Staat Israel haben die Möglichkeit genutzt, in jeweils einem der Gebäude des Stammlagers ihre eigene Sichtweise auf die durch die Politik des damaligen Deutschland initiierten Vorgänge darzustellen. Hier können und sollen die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, welche der Nationenausstellungen sie besonders interessieren.

 

Am dritten Tag besuchen die Schülerinnen und Schüler das etwa 3 Kilometer vom Stammlager entfernte ehemalige Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Hier wurden in der Zeit zwischen 1941 und 1945 zeitweise bis zu 100.000 Männer, Frauen und Kinder gefangengehalten. Mehr als eine Million Menschen sind hier zu Tode gekommen. Auf dem ausgedehnten Gelände sind noch einige Gebäude der Lagerverwaltung, die Reste der Gaskammern und eine Reihe von Baracken zu sehen, die als Häftlingsunterkünfte dienten, nicht zuletzt die berüchtigte Rampe, auf der die Selektionen stattfanden zwischen denen, die in die Arbeitslager, und denen, die sofort in die Gaskammern geschickt wurden.

Einen Ausflug in das heutige Polen bietet der vierte Tag der Reise. Mit Krakau lernen die Schülerinnen und Schüler eine moderne und junge polnische Stadt kennen, die zugleich eine große Geschichte hat.

Am Nachmittag des fünften Tages treten die Schülerinnen und Schüler die Heimreise an. Der Vormittag bietet noch Raum für eine abschließende Reflexion der Eindrücke sowie für einen letzten Besuch des Lagers Birkenau, der vor allem dem Gedenken und der Ehrung der Opfer dient.