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Meeresbiologische Exkursion in Süditalien

Mit dem WWF und der Universität von Salento auf Forschungsreise:
Das Naturschutzgebiet Le Cesine nahe der süditalienischen Stadt Lecce ist für den normalen Besucher nicht frei zugänglich. Im Rahmen des Erasmus-Projekt „Untersuchung von Ökosystemen“ hatten fünf Schülerinnen der Kopernikusschule Freigericht zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus Gulpen/Niederlande, Aalborg/Dänemark, Ihlow/Deutschland, Antwerpen/Belgien und der gastgebenden Schule aus Lecce/Italien und ihren Lehrern Marie-Luise Campen-Schreiner und Olaf Sailer die Gelegenheit, genau dort eine meeresbiologische Exkursion durchzuführen. Ermöglicht wurde das durch die Kooperation mit dem WWF, der für das Naturschutzgebiet zuständig ist und dort selbst eine kleine Forschungsstation betreibt. Wissenschaftlich begleitet wurden die Teilnehmer des Projekts zudem von der Universität von Salento. Professoren und Mitarbeiter der Universität sind eigens an die Schule nach Lecce gekommen, um den Schülerinnen und Schülern eine informative Einführung in die Besonderheiten des Gebiets zu geben und ihnen die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch die geplanten Forschungsmethoden näherzubringen. Im Naturschutzgebiet selbst waren sie dann vor Ort, um bei der Datenerfassung und beim Umgang mit den präzisen und teuren Messinstrumenten zu helfen. In kleinen Forschergruppen, jeweils begleitet von einem ortskundigen Ranger des WWF, konnten die Schülerinnen und Schüler die Besonderheiten des Gebietes dann eigenständig erkunden, konnten in der Lagune, in den Dünen, auf den Salzwiesen oder im Küstenwald Wasser- und Bodenproben nehmen, Vögel beobachten und die Biodiversität bei Wirbellosen bestimmen. „Ich habe 72 Flamingos gezählt.“, meldet ein Schüler vom gut getarnten Beobachtungspunkt. „Die Sträucher hier im Wald sind ganz anders als bei uns. Hier wächst sogar die Wilde Pistazie.“, findet ein anderer heraus. „Den Strandflieder habe ich doch schon auf unserer meeresbiologischen Exkursion in Dänemark gesehen. Klar, der wächst gut auf salzhaltigen Böden.“, ist eine andere Schülerin begeistert.  Die Boden- und Wasserproben werden am Nachmittag in der kleinen Forschungsstation oder in der Schule genauer untersucht und die Ergebnisse dokumentiert. Schnell wird klar, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen zwischen dem Mittelmeerökosystem und dem Ostseeökosystem, das im Rahmen des gleichen Projekts in diesem Frühjahr untersucht wurde. Wissenschaft zum Anfassen eben und die Erkenntnis, dass diese Ökosysteme empfindlich sind und geschützt werden müssen.
Bei einem Erasmus-Projekt gibt es neben dem inhaltlichen Aspekt aber immer auch noch den interkulturellen. Für Schülerinnen ist es eine tolle Erfahrung, eine Woche in Gastfamilien zu wohnen, mit ihnen zu essen und zu wohnen, kleine Ausflüge zu machen und die Kultur eines anderen Landes so hautnah zu erleben. Natürlich wurde auch die Gegend erkundet: eine Stadtführung in Lecce und Otranto durfte dabei genauso wenig fehlen, wie ein Bad im Ionischen Meer. Und den Teilnehmern ist klar: Ich habe neue Freunde in Europa gefunden - Europa lebt!
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